Eigen­nüt­zi­ge Spenden

Nur ech­te Spen­den an den eige­nen Ver­ein sind steu­er­lich absetz­bar. Dies ist nach Auf­fas­sung des Bun­des­fi­nanz­hofs (Urteil vom 2. August 2006, Akten­zei­chen: XI R 6/​03) aber regel­mä­ßig dann nicht der Fall, wenn die Spen­de im engen zeit­li­chem oder sach­li­chem Zusam­men­hang mit einem per­sön­li­chen Vor­teil steht, den sich der Spen­der von dem gemein­nüt­zi­gen Ver­ein erhofft.

Der Bun­des­fi­nanz­hof hat­te zu ent­schei­den, ob die Zuwei­sung eines Mit­glieds an sei­nen eige­nen Ver­ein steu­er­lich als Spen­de absetz­bar sei. In zeit­li­chem Zusam­men­hang mit der Auf­nah­me in den Ver­ein hat­te der Klä­ger neben einem Auf­nah­me­bei­trag und dem Jah­res­bei­trag eine „Spen­de“ geleis­tet. Mit sei­nem jetzt ver­öf­fent­lich­ten Urteil ver­sag­te der BFH den Spen­den­ab­zug. Zuwen­dun­gen von Mit­glie­dern an den eige­nen Ver­ein, die unmit­tel­bar und ursäch­lich mit einem durch den Ver­ein ermög­lich­ten Vor­teil zusam­men­hän­gen, sei­en nicht als Spen­den gemäß § 10b EStG steu­er­lich absetz­bar. Zwar kön­ne ein Mit­glied auch sei­nem Ver­ein eine Spen­de zuwenden.

Deren steu­er­li­che Aner­ken­nung set­ze aber – wie jede ande­re Spen­de – vor­aus, dass die Auf­wen­dun­gen frei­wil­lig und unent­gelt­lich geleis­tet wür­den. Ein Steu­er­ab­zug sei dage­gen schon dann aus­ge­schlos­sen, wenn die Zuwen­dung unmit­tel­bar und ursäch­lich mit einem gewähr­ten Vor­teil zusam­men­hän­ge, der nicht unmit­tel­bar wirt­schaft­li­cher Natur sein muss. Auch eine Auf­tei­lung der Zah­lung in ein ange­mes­se­nes Ent­gelt und eine den Nut­zen über­stei­gen­de „unent­gelt­li­che“ Leis­tung schei­de bei einer ein­heit­li­chen Gegen­leis­tung aus.

Im Streit­fall habe die Gesamt­heit der Club­mit­glie­der grup­pen-eigen­nüt­zi­ge Zwe­cke pri­va­ter Lebens­ge­stal­tung ver­folgt. Die zu beur­tei­len­de Zuwen­dung beru­he dar­auf, dass ver­gleich­ba­re Zah­lun­gen von allen Neu­ein­tre­ten­den anläss­lich ihrer Ver­eins­auf­nah­me erwar­tet und zumeist auch gezahlt wur­den. „Spen­den“, die letzt­lich nur den Zweck ver­fol­gen, die zwangs­läu­fig anfal­len­de Finan­zie­rung eines auch der eige­nen pri­va­ten Lebens­ge­stal­tung die­nen­den Ver­eins sicher­zu­stel­len, feh­le die Spen­den­mo­ti­va­ti­on im Sin­ne einer selbst­lo­sen För­de­rung der maß­geb­li­chen steu­er­be­güns­tig­ten Zwecke.

Im Leit­satz des Urteils wird der Bun­des­fi­nanz­hof daher deut­lich: „Zuwen­dun­gen von Mit­glie­dern an den eige­nen Ver­ein, die – gege­be­nen­falls im Ver­bund mit gleich­ge­rich­te­ten Leis­tun­gen ande­rer Ver­eins­mit­glie­der – unmit­tel­bar und ursäch­lich mit einem durch den Ver­ein ermög­lich­ten Vor­teil zusam­men­hän­gen, sind nicht als Spen­den gemäß § 10b EStG steu­er­lich absetzbar.“